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ALLE AUTOS DER NORDSTADT

Peter Hoffmann 1992
Super 8, Farbe, 4'

Der Film als Zählwerk, animiert durch einen Leierkasten.



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Filmtext (off):

Und in diesem Zusammenhang habe ich auf dieses Ärgernis hingewiesen, das für mich in der Tat darin besteht, daß wir eine Fülle von unzulänglichen, zum Teil wirklich häßlichen und schäbigen Dingen auf unseren Straßen vorfinden – meistens sehen wir sie schon gar nicht mehr, weil wir drüber weggucken, uns zu sehr daran gewöhnt haben...

...Und in diesem Zusammenhang habe ich auf dieses Ärgernis hingewiesen, das für mich in der Tat darin besteht, daß wir eine Fülle von unzulänglichen, zum Teil wirklich häßlichen und schäbigen Dingen auf unseren Straßen vorfinden – meistens sehen wir sie schon gar nicht mehr, weil wir drüber weggucken, uns zu sehr daran gewöhnt haben; aber wenn man einmal bewußt hinguckt, dann stehen da so eine Vielfalt von konfusen Formen an Papierkörben und Lampen und Bänken und Sandkisten und Pollern und Hinweisschilder und Pfähle, jede Menge Pfähle, Gitter, Papierkörbe, Fahrradständer, Briefkasten...

...Pfähle, jede Menge Pfähle, Gitter, Papierkörbe, Fahrradständer, Briefkasten...

...Pfähle, jede Menge Pfähle, Gitter, Papierkörbe, Fahrradständer, Briefkasten...

...Pfähle, jede Menge Pfähle, Gitter, Papierkörbe, Fahrradständer, Briefkasten... kann ich noch ne ganze Weile weitererzählen... und manchmal ist das einzelne Stück ganz ordentlich, manchmal ist es schäbig, manchmal ist es plump, manchmal ist es gut gepflegt, manchmal gar nicht, und manchmal steht auch noch manches rum, was längst nicht mehr gebraucht wird und hätte weggeräumt werden sollen, und je aufmerksamer man das sieht, desto unzufriedener wird man mit dieser ganzen Situation...

Wenn man gar keine Autos in den Innenstädten mehr hätte, könnte man sicher ein paar Ampelanlagen abbauen und damit ein paar Pfähle überflüssig machen, man könnte sicher auch einen Teil dieser berühmten Poller und das ein oder andere Gitter wegnehmen, aber der meiste Kram, der da rumsteht, wird auch dann gebraucht, und je intensiver die öffentlichen Straßenräume angenommen werden von der Bevölkerung, umso größer ist der Bedarf nach Sitzbänken und Papierkörben und allem, was da so rumsteht...

Doch, ich sagte ja schon: gebraucht wird das. Also, es soll nicht abgeschafft werden. Wir wollen ja keine leere Wohnung auch haben. In der Wohnung brauchen wir unsere Sitzgelegenheiten und auf der Straße brauchen wir sie eben auch.

...und je aufmerksamer man das sieht, desto unzufriedener wird man mit dieser ganzen Situation – aber es gibt schlimmere Dinge in unseren Städten als das.

(Aus einer NDR-Radiosendung vom 05.05.1992
„Ein Eindruck von Schäbigkeit – Gegen die Gerümpelhaftigkeit unserer Straßen“
Interview: Martin Neuffer / Catarina Felixmüller)

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